Man könnte meinen, ein Kind sei ein guter Grund, möglichst früh Feierabend zu machen, um zu Hause Zeit mit dem Kind zu verbringen oder die Mutter bei ihren täglichen Aufgaben zu unterstützen. Umso verblüffender ist das Ergebnis einer Haushaltsbefragung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB): Väter arbeiten im Schnitt 2 bis 5 Stunden pro Woche länger als kinderlose Männer.
Was ist der Grund? Drückt ‚man‘ sich vor dem Familienstress zu Hause, oder ist ‚man‘ auf Karriere bedacht, um die Familie finanziell abzusichern?
Politikwissenschaftler Bujard deutet die Daten so, dass sich die klassische Rollenteilung mit der Zeit festigt: Der Mann gewöhnt sich daran, mehr Zeit in den Job zu investieren, die Frau gewöhnt sich daran, sich um die Kinder weitgehend alleine zu kümmern. Häufige Folge davon ist, dass der Mann im Beruf erfolgreich ist, im Umgang mit seinem Nachwuchs jedoch Defizite hat, obwohl er doch eigentlich mehr Zeit mit der Familie, den Kindern, verbringen möchte.
Bujard, der in einer Berliner Forschungsgruppe zum Thema „Zukunft mit Kindern“ mitarbeitet, plädiert dafür, dass insbesondere ein erwerbstätiger Vater Unterstützung und Anreize benötigt, um zu verstehen, wie wichtig es für das gemeinsame Zusammenleben ist, wenn er seine Frau bei einer gerechten Aufgabenverteilung in der Familie unterstützt.
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