Die Aufklärungsliteratur – früher stark von Moral und Anstand geprägt – veränderte sich mit der Zeit grundlegend. Während sich das Angebot der Sexratgeber anfangs auf Bücher, Zeitschriften und Filme beschränkte, wird heute umfangreiches Material auch online angeboten – und genutzt.
Der Bedarf ist früher wie heute ganz klar vorhanden. Insbesondere Jugendliche und Teenager haben das Bedürfnis nach Aufklärung. Das Bewusstsein, dass diese jungen Menschen besondere Bedürfnisse entwickeln und nach einer Antwort auf Fragen zu Sexualität und Beziehung suchen, entwickelte sich jedoch erst Ende des 19. Jahrhunderts.
Sexratgeber früher und heute unterscheiden sich nicht nur in ihrer Form, sondern auch inhaltlich. Während Anfang des 20. Jahrhunderts eher nüchterne Fakten beschrieben wurden, quasi in Form von Ratgebern für die Beziehung innerhalb der Ehe und hinsichtlich Familiengründung, änderte sich der Tonfall und die Art der Darstellung mit den Jahren: Bebildertes Aufklärungsmaterial mit tiefen Einblicken wurde angeboten, Themen wie Masturbation, Homosexualität, Sex vor der Ehe, Lust oder Frust… alles kam auf den Tisch. Die Haltung der Beratenden änderte sich, es wurde freier, offener formuliert. „Betriebsanleitungen“ mit umfangreichem und unverblümtem Bildmaterial boten Stoff zum Nachahmen und Experimentieren.
Onlineportale wie z.B. „Bravo“ zeigen heute vielfältige Galerien mit echten Fotos, sowie Anschauungsmaterial per Video. Die Form hat sich also verändert – die grundlegenden Fragen jedoch sind noch immer die gleichen: „Wie finde ich den richtigen Partner?“, „Wie funktioniert guter Sex?“, „Wie befriedige ich meinen Partner / meine Partnerin?“. Der Vorteil heute ist, dass diese Fragen viel offener beantwortet werden und man zu jedem Thema, zu jeder Neigung umfangreiche Informationen finden kann.
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